Das Projekt neue Tagesbetreuung
Die Tagesbetreuung begann 2009 als Mittagstisch-Angebot und platzt heute aus allen Nähten: Sie betreut aufgrund steigender Nachfrage neben dem Haupthaus-Provisorium bereits an drei weiteren Standorten Kinder (darunter die ehemalige Schulhaus-Bibliothek). Das ist aufwändig und macht es schwieriger, den Kindern gerecht zu werden.
Der Handlungsbedarf ist gross und er ist akut.
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Verteilung der heutigen Standorte der Tagesbetreuung. Mahlzeiten müssen mit einem Handwagen bis zu 200m weit vom Hauptgebäude in die weiteren Standorte transportiert werden.
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Visualisierung des Siegerprojekts “foglia” der neuen Tagesbetreuung mit Boppiwiese im Hintergrund
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Visualisierung Innenraum der neuen Tagesbetreuung
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Heutige Spielfläche der Boppiwiese
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Zukünftige Spielfläche der Boppiwiese
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Visualisierung zukünftige Spielfläche der Boppiwiese.
Entwicklung Tagesbetreuung
Die Tagesbetreuung im Boppartshof ist quasi Opfer ihres eigenen Erfolgs: Die Zahl der betreuten Kinder nimmt stetig zu. Die Infrastruktur hingegen ist und bleibt eine riesige Herausforderung.
So ist das Hauptgebäude, das im Jahr 2009 als Provisorium gebaut wurde und 55 Kindern parallel Platz bietet, schon seit langem viel zu klein und weitere Standorte kamen und kommen hinzu. Im Sommer 2023 wurde eine zusätzliche Gruppe eröffnet, um allen angemeldeten Kindern Platz zu bieten. Im Schuljahr 2023 besuchen 191 der rund 555 Kindergarten- und Primarschulkinder die Tagesbetreuung (fast 34.5% - und damit erstmals mehr als ein Drittel aller schulpflichtigen Kinder im Quartier).
Die verteilten Standorte und die immerwährende Platzknappheit sind für die Mitarbeitenden und Kinder eine grosse Herausforderung:
Die Betreuungsgruppen müssen an die Raumkapazitäten angepasst werden - das heisst, der (fehlende) Raum bestimmt Gruppenzusammensetzungen, statt dass diese auf die Kinder ideal zugeschnitten werden können. Die Qualität in der Betreuung ist sehr gut, aber nur dank einem enormen Aufwand der Mitarbeitenden so möglich.
Mahlzeiten müssen mit Handwagen in die verschiedenen Standorte verteilt werden. Die Küche ist zudem für die Spitzentage zu klein - sie ist für maximal 100 Kinder ausgelegt.
Aufenthaltsräume für die Mitarbeitenden sind rar: das Team teilt sich zwei 14m² grosse Büros, die auch noch als Teamgarderobe dienen.
Seit Sommer 2023 wird die Bibliothek des Schulhauses für eine weitere Ganztagesgruppe benötigt.
Der Handlungsbedarf für eine neue Tagesbetreuung ist unbestritten und die aktuellen Herausforderungen sind gross - und werden mit jedem Jahr grösser. Aus diesem Grund möchte die Stadt 14 Millionen Franken in die neue Tagesbetreuung samt Aussenraum investieren (das ursprünglich vorgelegte Projekt war mit 15.2 Millionen Franken veranschlagt gewesen, dies wurde jedoch vom Stadtparlament zurückgewiesen).
Die neue Tagesbetreuung wird für 204 Kinder am Spitzentag ausgelegt. So lange diese Anzahl Kinder nicht erreicht ist, können die nicht benötigten Räume für schulische Zwecke genutzt werden. Dies wird bei vollständiger Nutzung immer noch für den Morgen gelten, da die Räume am Morgen nicht durch die Tagesbetreuung genutzt werden.
Nach dem Bezug des Neubaus wird das Provisorium für ca. 1 Jahr von der Schule genutzt werden, um im Schulhaus bedarfsgerechte Umbauten in den Schulzimmern vornehmen zu können. Nach diesen Arbeiten wird das Provisorium zurückgebaut und die Freizeitflächen werden fertig gestellt.
Zeitplanung Projekt
Nach der abgelehnten Initiative und der Zustimmung des Stadtparlaments zum Bauprojekt kann mit der eigentlichen Bauplanung begonnen werden. Sofern keine Rechtsmittelverfahren durchgeführt werden müssen, ist geplant, dass die Bauarbeiten Ende 2025 starten, was einen Bezug des Neubaus im Herbst 2027 ermöglichen würde.
Weshalb kann denn die Tagesbetreuung nicht an einem anderen Ort als auf einem Teil der Boppiwiese gebaut werden?
Für den neuen Standort der Tagesbetreuung gibt es verschiedene Faktoren, die es bei der Standortwahl zu beachten gab:
Der Neubau muss für eine langfristige Nutzung ausgelegt und sinnvoll finanzierbar sein
Der Neubau muss genügend Platz für über 200 Kinder bieten, was einer Netto-Betreuungsfläche von über 800m² und einem Gesamtplatzbedarf von ca. 1600m² entspricht
Der Neubau muss von der Schule aus schnell erreichbar sein, damit die Räume auch schulisch genutzt werden können
Der Neubau muss auch für Kinder erreichbar sein, die nicht rund um den Boppartshof wohnen.
Aus diesem Grund hat sich der Stadtrat für den Standort Ost entschieden. Das Stadtparlament hat diesem Vorhaben mit einer Zweidrittel-Mehrheit zugestimmt:
Projekt “foglia” - Neue geplante Tagesbetreuung
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Vorteile
Auf Schulareal, somit schulische Quernutzung möglich
Grosse Investitionen in die Freizeitflächen, die weit über die Tagesbetreuung hinaus gehen und von denen generationenübergreifend das ganze Quartier profitiert
Rückbau des Pavillons ermöglicht neue Freizeit- und Grünflächen
Es werden keine Nachbarliegenschaften baurechtlich beeinträchtigt
Betrieb während Bau wie gehabt weiter möglich ohne aufwändige Zwischenlösung
Projekt kann sofort umgesetzt werden
Alter Pavillon kann für Schule während Umbauzeit Schulhaus genutzt werden (danach Rückbau)
Nachteil
Die bespielbare Länge der Boppiwiese verkleinert sich um rund einen Viertel